Astrosophie

Astrosophie 

Die astrosophische Archetypenlehre beinhaltet eine facettenreiche kosmische und psychologische Archetypenlehre, die Vermittlung von Analogieketten sowie eine Symbolsprache, die häufig in Verbindung mit der Mythologie veranschaulicht wird.

Die Trinität von Astrologie, Astronomie und Astrosophie besteht seit langer Zeit. Die Astrosophie ist eine von den Sumerer stammende und von den Babyloniern weiterentwickelte Himmelsschau in der ältesten Gestaltung (Dr. Alfred Jeremias), die Philosophie der Astronomie (Dr. Ferdinand Maack), ein Überbegriff für alle astralen Disziplinen (Papus), eine Weisheit der astronomischen Wissenschaft, ein Schlüssel, um menschliche Leidenschaften mit der Astronomie und anderen Wissenschaften in Einklang zu bringen (Charles Fourier). Für Paracelsus stellte die Astrosophie als Kosmologie einen Bezug zum Gedanken der Ganzheit dar, er ging u.a. davon aus, dass die Planeten einen Einfluss auf den Körper und auf die Psyche des Menschen haben sollen.

Die Astrosophie vermittelt nach Erich Neumann (Schüler von C.G. Jung) als Ergänzung zum horizontalen, kausalen Denken der Naturwissenschaft in Ursache und Wirkung ein senkrechtes, akausales Weltbild in Analogien und Synchronizität. 

Die astrosophische Archetypenlehre beinhaltet Bilder und Symbole, die auch in christlichen Verkündigungen geläufig sind.

Zur Begriffsgeschichte der Astrosophie: Anthroweb.info , astro.com , Academia.edu.

Astrosophie Seminare und Ausbildungen – ab 2024 Privatunterricht

Inhalte u.a.: Ganzheitliche astrosophische Archetypenlehre, Symbolsprache und Signaturlehre in Anlehnung an die Theorien u.a. nach Paracelsus, Charles Fourier, C.G. Jung, Rudolf Steiner und Arthur Schult. Grundlagen Tiefenpsychologie und Trancearbeit. Grundlagen Kosmologie, Gnosis und Hermetik. Das metaphysische Weltbild. Denken und Sprechen in Analogieketten. Der Mythos als Metapher für die menschliche Entwicklung. Der Zodiak und die Planeten. Asteroiden, Fixsterne und Mythologie. Fallbeispiele. Intensivausbildung in Kleingruppen oder per Privatunterricht.

Module:
1. Astrosophie Grundlagen:

7 Tage wahlweise am Stück oder nach Absprache. Inhalte u. a.:  Astrosophische Grundlagen, Archetypen erkennen und archetypischen Aufgaben und Herausforderungen verstehen lernen.
2. Astrosophie für Fortgeschrittene
:
7 Tage wahlweise am Stück oder nach Absprache. Inhalte u. a.: Astrosophische Archetypenkombinationen und Analogieketten erkennen und verstehen, die Deutung der Radix, Analogieketten.
3. Astrosophie für Experten
:
7 Tage wahlweise am Stück oder nach Absprache. Inhalte u. a.:  Planeten intensiv, Asteroiden, Fixsterne, Kosmologie & Kosmosophie, Auslösungen, Fallbeispiele.

Kosten pro Modul:
2.730 € inkl. Material und nach 7 Tagen Unterricht mit einer Urkunde.
Ab Modul 2, online-Unterricht nach Absprache möglich.
Ein Unterrichtstag besteht aus ca. 6 Stunden. Eine Unterrichtstunde (UStd.) dauert 45 Minuten. 
Termine flexibel nach Absprache.
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Dozentin: Susanne Pallagi, M.A.

Aufbaumodule: Astrosophische Symbolsprache – Privatunterricht

1. Naturheilkunde und Astrosophie
2. Mythologie der Sterne
3. Dante – die Göttliche Komödie
4. Goethe – Faust I 
5. Der Lebensbaum aus der astrosophischen Perspektive
6. Isis – Sophia
7. Die Zauberflöte
8. Ägyptische Mysterien
9. Zarathustra
10. Antike Mythologie für Fortgeschrittene
11. Astrosophie und Zahlen. Astrosophische Rhythmenlehre
12. Astrosophie und die Märchenwelt

Termine:
flexibel nach Absprache

Dauer: 1 Tag, ca. 5-6 Unterrichtstunden a´45 Minuten
Dozentin: Susanne Pallagi, M.A.
Kosten pro Modul: 390€ inkl. Material.

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Astrosophische Beratung / Coaching

Individuelle, ausführliche und verständliche astrosophische Archetypenberatung über die Signaturen in der Geburtsradix. Thematisiert werden vorhandene Anlagen, verborgene Fähigkeiten, mögliche Herausforderungen und lebenslange Lernaufgaben. Weitere Schwerpunkte zusätzlich, je nach persönlicher Anlage. Genaue Geburtszeit und Geburtsort erforderlich.

Termine: nach Vereinbarung.
Ausführliche Erstberatung ca. 2-2,5 Stunden, Kosten: 290€.
Folgeberatung (Zeitqualität, Solar, Komposit etc.): ca. 1,5 Stunden, Kosten: 200€.
Anmelden / Anfragen:  info@susannepallagi.de

Wissenswert
Mit einem astrosophischen Weltbild werden unterschiedliche, teils entgegengesetzte Disziplinen, Theorien und Modelle verbunden. Die unterschiedlichen Narrative beinhalten folgende Elemente: Astronomie, Astrologie, hermetische Gnosis der Antike, kosmische Symbolsprache und Analogiebezüge, Philosophie, Theosophie, Anthroposophie und rosenkreuzerisches Gedankengut. Es werden psychologische Bezüge zur Archetypenlehre und der Analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung benannt. Auch die Reinkarnations- oder Seelen-Wanderungslehre sowie die Lehre von einer wechselseitigen Dynamik von Makro- und Mikrokosmos wird mit diesem Gedankengut verbunden. Als häufige Gemeinsamkeit lässt sich die Zuschreibung, dass von angeblich lebendigen Planeten eine Wirkung auf die Menschen ausgehe, die die Menschen beeinflussen soll, feststellen.

Rezeptionsaspekte
In Harry Wedecks Dictionary of Astrology befindet sich folgende Definition: Platon`s Astrosophie beschreibt in Politeia, dass die Sterne göttliche und ewige Lebewesen sein sollen, die für immer mit den Menschen in Verbindung stehen.

In Liber amicorum-speculum siderum: Nut astrophoros, wird in einem Kapitel über die Astrosophie des Ptolemäus berichtet, der den Planeten anthropomorphe Eigenschaften unterstellt haben soll.

Nach dem Religionswissenschaftler und Philologen Wolfgang Fauth (1924-2020), geht die Neigung zu dem trinitarischen Schema bei „Julian (or. I V 146 C. 148 A I p. 398.400.404 W.)“ so weit, dass er eine seiner Ansicht nach mystische, aus der „chaldäischen Astrosophie“ herrührende These referiert.

Der Benediktinerpater Gerhard Voss (1935-2013) vertritt in seinem Werk Astrologie – christlich die Meinung, dass die esoterisch verstandene Astrologie, die seiner Ansicht nach als Astrosophie bezeichnet und verstanden wird, bereits „in den Vorläufern solcher pansophischer Weisheit“ mit einer Reinkarnations- oder Seelen-Wanderungslehre verbunden sei.

Im Lexikon für Theologie und Kirche (1957) wird für die Bekämpfung von Astrologie und „Astrosophie, Sternmystik“ die „richtige pastorale Taktik wie beim Aberglauben im allgemeinen“ empfohlen. Als Gründe für die Zurückweisung werden angegeben: „Der Versuch der Aufhebung der bleibenden Überantwortetheit an den unverfügbaren Gott, die zum Wesen der Religion gehört, Hinausstreben über die wirklichen Grenzen menschlicher Erkenntnis, Leugnung der Willensfreiheit, Fatalismus vor der Sünde“.

Zur Begriffsgeschichte der Astrosophie auf Anthroweb.info auf astro.com auf Academia.edu

Einzelnachweise:

  1. Thorwald Dethlefsen: Schicksal als Chance: Das Urwissen zur Vollkommenheit des Menschen.Goldmann, München 1998, S. 271.
  2. Astrosophie – Sternenweisheit. Dies kosmische Uhr der Zeitqualität. Mit Bezügen zu C.G. Jung und Erich Neumann sowie zum Weihnachts- und Ostermysterium. Gerhard M. Walch, 2022.
  3. Carl Gustav Jung 1972/73, Briefe Band 2, 1946-1955, Olten/ Freiburg: Walter-Verlag, S. 94.
  4. Zur Transgressivität des Archetyps in: Die Psyche und die Wandlung der Wirklichkeitsebenen. Eranos Jahrbuch 1952, Band XXI. Zürich: Rhein. S.66-71.
  5. Henk Leene: Saturn, der Wächter der Pforte. Hrsg.: Leene + Borowski. Rosenkreuz-Verlag Kassel, Kassel 1971, S. 38.
  6. Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Hrsg.: Rudolf Steiner Nachlassverwaltung. Band IV, 1924, S. 134–150.
  7. Alfred Jeremias: Das Weltall – Bildbeschmückte Zeitschrift für Astronomie und verwandte Gebiete. Astrosophie und Astrologie bei den Babyloniern. In: F. S. Archenhold. (Hrsg.): Das Weltall. Band 28, Nr. 4/5. Treptow-Sternwarte, Berlin-Treptow 1929, S. 29–31.
  8. Alfred Jeremias: Handbuch der altorientalischen Geisteskultur. Kapitel VII. Astronomie und Astrosophie. Auflage. de Gruyter, Berlin 1929, S. 244–264.
  9. Ferdinand Maack: Astrosophie – Philosophie der Astronomie. In: Stein, Ludwig (Hrsg.): Archiv für Philosophie. Leonhard Simion, Berlin 1918, S. 43–53.
  10. Robert H. Blaser: Paracelse et sa conceptionde la nature. Travaux d´humanisme et de renaissance 3.Droz, Genf 1950.
  11. Die Paracelsus-Literatur seit Kriegsende. Karl-Heinz Weimann 1960 in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, Band 34, Kapitel 5. Einzelne Wissenszweige, S. 296-297.
  12. Walter Pagel:  An Introduction to Philosophiecal Medicine in the Era of the Renaissance. 2. Auflage. Karger, Basel//München/Paris/London/New York/Tokyo/Sydney 1982, S. 65, 72, 203, 256, 345.
  13. Franz Spunda: Das Weltbild des Paracelsus. Kapitel 9, Astrosophie. Auflage. Wilhelm Andermann Verlag, Wien 1941, S. 177.
  14. Josef Strebel: Die Paracelsische Astrologie. (PDF) Schweizerische Paracelsus Gesellschaft, 1945, abgerufen am 30. April 2022.
  15. Josef Strebel: Nova Acta Paracelsica. II. Jahrbuch der Schweizerischen Paracelsus-Gesellschaft. Die Paracelsische Astrologie.: Schweizerische Paracelsus-Gesellschaft. Verlag Birkhäuser, Basel 1945, S. 111-112.
  16. The Passions of the Human Soul and Their Influence on Society and Civilization Volume Two. 1951. Charles Fourier. London: Hyppolyte Bailliere. S.263.
  17. Papus, Gerard Encausse: Les Arts Divinatoires – graphologie, chiromancie, morphologie, physiognomonie, astrosophie, astrologie. Hrsg.: Edition Dangles. Edition Dangles, Paris 1947.
  18.  Fred Gettings: Dictionary of Astrology. In: Routledge & Kegan Paul (Hrsg.): Dictionary. Routledge & Kegan Paul, London, Boston, Henley 1985, S. 36.
  19. DPMA: In: Register DPMA. DPMA, 1996, abgerufen am 5. März 2022.
  20. Verletzung der Wortmarke „Astrosophie“: Voraussetzungen einer erlaubten Drittnutzung. In: Informationsdienst für das Recht des geistigen Eigentums. Verlag Dr. Otto Schmidt, 13. Oktober 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  21. Harry E. Wedeck. Dictionary of Astrology. Philosophical Library. Plato´s Astrosophy. S. 137.
  22. Nadine Guilhou; Antigoni Maniati, Amanda-Alice Maravelia.: Liber amicorum -speculum siderum: Nut astrophoros. Part 1. Les Constellations Anthropomorphes de l’Hémisphère Nord et l’Astrosophie chez Ptolémée. Archaeopress Publishing Ltd., Oxford 2016,
  23. Wolfgang Fauth: Religions in the Graeco-Roman World. Volume 125. HELIOS MEGISTOS. Zur synkretischen Theologie der Spätantike., Leiden/New York/Köln 1995, S. 152.
  24. Gerhard Voss: Astrologie christlich. Topos plus, 2010 .
  25.  Josef Höfer, Kar Rahner (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. Erster Band A-Baronius. Herder, Freiburg 1957, S. 966.